Schematherapie mit Paaren und die Einbeziehung des Partners in eine Einzeltherapie

Das Schematherapiemodell beschreibt, wie unbefriedigte kindliche Grundbedürfnisse zu frühen, maladaptiven Schemata und nachfolgend dysfunktionalen Bewältigungsstrategien führen. Bei der Partnerwahl wird im Sinne einer sog. „Beziehungs-Chemie“ unbewusst häufig ein Partner mit einem komplementären Bewältigungsstil gewählt, wodurch sich die Partner wechselseitig ihre schemaaktivierenden „Knöpfe drücken“ und eine Spirale eskalierender Bewältigungsversuche, ein sog. Modus-Zirkel, entsteht.

Der interpersonale Ansatz in der Schematherapie vermittelt mit dem Konzept des Moduszirkel und der Fallkonzeption mit dem Moduszirkel-Memo ein Modell, um dem Paar seine typischen Konfliktmuster verständlich zu machen und herauszuhelfen. Durch die gemeinsame Anwendung emotions-aktivierender Techniken wie Imagination und Stühledialoge gelingt darüber hinaus eine emotionale Wiederanknüpfung an die Ressourcen der Beziehung.

Ein zweiter Fokus ist die Einbeziehung der Partner in eine Einzeltherapie. Wenn Partner nicht in eine Therapie einbezogen, können sie die Therapie als Bedrohung für ihre Beziehung erleben und mehr oder weniger subtil Veränderungen entgegenarbeiten. Durch eine Einbeziehung der Partner können diagnostisch mögliche „Blinde Flecken“ erhellt, Ängste ausgeräumt und die Therapie deutlich effektiver gemacht werden.

Neben Einzelkursen an verschiedenen Instituten wird derzeit ein vollständiges Paartherapie-Curriculum am IST-Frankfurt angeboten.

Ausgewählte Literatur:

  • Roediger E, Simeone-DiFranceso C. S. B. (2015). Paare in der Schematherapie. Von der Einbeziehung des Partners bis zur Paartherapie. Weinheim: Beltz.
  • Roediger E., Behary, W., Zarbock, G. (2013). Passt doch! Paarkonflikte verstehen und lösen mit der Schematherapie. Weinheim: Bel