DVT-Abendvortrag am 19.06.2024 - 18 bis 19:30 Uhr
Mentalisieren und MBT für Verhaltenstherapeut:innen - eine Einführung
Der Vortrag bietet eine Einführung in das Konzept des Mentalisierens für Verhaltenstherapeut:innen. Das Konzept beschreibt die imaginative Fähigkeit, das eigene Verhalten und das Verhalten anderer durch Zuschreibung mentaler Gründe interpretieren zu können. Auf dieser Grundlage baut die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) auf. Diese wurde ursprünglich zur Behandlung für Personen mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung entwickelt und wird in Deutschland als eines von zwei Verfahren zu diesem Zweck empfohlen (AWMF-S3-Leitlinie). Die MBT wurde mittlerweile auch für andere psychische Störungen (wie z.B. depressive und Angststörungen) und verschiedene Patient:innengruppen (z.B. Kinder, Jugendliche, Eltern) weiterentwickelt. Als zentral zur Verbesserung der psychischen Gesundheit wird in der Therapie die Arbeit an der Verbesserung der Fähigkeit, eigene sowie die mentalen Befindlichkeiten anderer (wie Gefühle, Gedanken, Wünsche u.a.) reflektieren zu können, angesehen. Der Vortrag beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Mentalisierens, sowie die Arbeitsweise der MBT anhand praktischer Beispiele und Videomaterial.
Einführungs-/Basisliteratur:
Taubner, S., Fonagy, P., & Bateman, A. W. (2019). Mentalisierungsbasierte Therapie (Vol. 75). Hogrefe Verlag.
Taubner, S., Bark, C., & Volkert, J. (2018). Mentalisierungsbasierte Therapie für Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung. Nervenheilkunde, 37(07/08), 513-519. doi:10/1055/s-0038-1668318
Taubner, S. & Volkert, J. (2017). Mentalisierungs-Basierte Therapie für Adoleszente (MBT- A). Resch, F., Seiffge-Krenke, I. (Hrsg.). 1. Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht.
Jana Volkert
Jana Volkert ist Psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Tiefenpsychologie. Seit 2023 Professorin für Psychosomatische Medizin am Universitätsklinikum Ulm. Von 2021 bis 2023 Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Department Psychologie der Medical School Berlin. 2016-2021 PostDoc am Institut für Psychosoziale Prävention des Universitätsklinikums Heidelberg, sowie 2009-2016 Doktorandin und PostDoc am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Sie arbeitet u.a. zur Untersuchung der Wirksamkeit von Psychotherapie sowie Wirkmechanismen integrativer und transdiagnostischer Therapieansätze, mit Schwerpunkt Persönlichkeitsfunktionen, Mentalisierung und (epistemischem) Vertrauen.