DVT-Abendvorträge 2023/2024

28.09.2023 - 18 Uhr - Norbert Schneider:

Funktional Analytische Psychotherapie (FAP): Die Kunst der verhaltenstherapeutischen Beziehungsgestaltung

Funktional Analytische Psychotherapie (FAP) ist eine interpersonell intime und emotional intensive kontextuelle Verhaltenstherapie der sog. „dritten Welle", in der die therapeutische Beziehung als zentrales Vehikel für Wachstum dient. In FAP wird besonders darauf geachtet, wie interpersonelle und intrapsychische Probleme und Fortschritte im Hier und Jetzt der therapeutischen Begegnung in Erscheinung treten. Dabei versuchen wir auch „zwischen den Zeilen zu lesen" und funktionale Parallelen zwischen den Verhaltensweisen außerhalb wie innerhalb der Therapiesitzung zu entdecken („Bewusstheit"; Prozessbeobachtung). FAP-Therapeut:innen evozieren sozial und emotional herausfordernde Situationen in vivo, in denen unsere Patient:innen sich selbst besser wahrnehmen und neues Verhalten ausprobieren können („Mut";  Problemaktualisierung). Wir bemühen uns zudem, ehrliche und zugleich hilfreiche Rückmeldungen zu ihrem Verhalten anzubieten (Metakommunikation) und modellhaft intensive und zugleich natürliche therapeutische Beziehungen zu entwickeln („therapeutische Liebe"), damit sie auch jenseits des Therapieraums erfüllende, authentische und intime Beziehungen verwirklichen können.

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02.11.2023 - 18 Uhr - Thomas Heidenreich:

Existenzielle Perspektiven in der Psychotherapie

In der Psychotherapie werden Patient*innen und Therapeut*innen regelmäßig mit Fragen konfrontiert, auf die es keine endgültigen Antworten im Sinne von „Lösungen“ gibt. Wichtige existenzielle Perspektiven und Themen sind Tod/Sterblichkeit, Sinn(losigkeit), Freiheit und Isolation – dies sind die vier Themengebiete, die Irvin Yalom, der weltweit bekannteste Vertreter des Ansatzes, in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit gestellt hat. Mit der existenziellen Perspektive werden insbesondere solche Psychotherapieansätze erweitert, die einen besonders starken Problem-Lösungs-Fokus haben (wie z. B. die Verhaltenstherapie). Im Vortrag werden die Grundprinzipien existenziellen Denkens beleuchtet und es wird exemplarisch aufgezeigt, wie existenzielle Elemente psychotherapeutisches Handeln praktisch bereichern können.

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27.11.2023 - 18 Uhr - Mattias Gallei:

Geschlechtsinkongruenz in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen

Vermehrt suchen geschlechtsinkongruente Kinder und Jugendliche psychotherapeutische Begleitung auf. Gemeinsam ist ihnen die Inkongruenz zwischen dem ihnen zugewiesenen Geschlecht und ihrer wahrgenommenen, erlebten Geschlechtsidentität. Diese Inkongruenz kann zu einem erheblichen Leid (Geschlechtsdysphorie) führen und ist in einigen Fällen der Beginn eines langen und kräftezerrenden Prozesses. Die Psychotherapie kann dabei eine unterstützende Begleitung darstellen.

Der Vortrag wird einen Überblick zu Begriffen geben, wird auf aktuelle Debatten eingehen und die Rolle des Psychotherapeuten beleuchten.

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24.01.2024 - 18 Uhr - Jan Philipp Klein:

Digitale Interventionen in der Psychotherapie

Digitale Gesundheitsanwendungen (DIGAS) begegnen und immer häufiger in unserem Praxisalltag. Sie zählen zu den Selbstmanagement Interventionen, bei denen evidenzbasierte psychotherapeutische Kenntnisse und Fertigkeiten nicht durch einen Therapeuten, sondern durch ein Computerprogramm vermittelt werden. Einige Kolleginnen und Kollegen sehen einen großen Nutzen im Einsatz von DIGAs in ihrer Praxis, andere stehen diesen neuen Gesundheitsanwendugen eher skeptisch gegenüber und haben Bedenken. Wenn eine Selbstmanagement Intervention im Verzeichnis der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DIGA-Verzeichnis) gelistet ist, kann sie auch auf Rezept verschrieben werden. Dieser Vortrag richtet sich an Ärzte und Psychotherapeuten, die wissen möchten ob und wie sie DIGAS in ihrer Praxis einsetzten können. Sie erhalten einen Überblick für welche Erkrankungen DIGAS zur Verfügung stehen, wie Sie verordnet werden können und unter welchen Umständen bzw. Voraussetzungen eine Verordnung sinnvoll ist. In diesem Vortrag werden die wichtigsten Studien praxisorientiert vorgestellt, um Kenntnisse über die Wirksamkeit von DIGAS zu erhalten. Außerdem werden Möglichkeiten und Grenzen für ihren Einsatz im klinischen Alltag aufgezeigt.

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